Wie für das Jahr 2018 verzeichnet die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik auch für 2019 einen Rückgang beim Wohnungseinbruch. Insgesamt wurden 87.145 Fälle einschließlich der Einbruchsversuche erfasst, 2018 waren es 97.504. Die Aufklärungsquote lag 2019 bei 17,4 Prozent. Die Einbrecher verursachten im vergangenen Jahr einen Schaden (nur Diebesgut/Beute) von 291,9 Millionen Euro (2018: 260,7 Millionen Euro). Eingebrochen wurde meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren.
Hinzu kommen 86.604 Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen, die 2019 erfasst wurden. Hier verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik ein leichtes Plus (2018: 86.474 Fälle), nachdem die Zahlen in den Vorjahren rückläufig waren (2017: 93.212 Fälle, 2016: 102.586 Fälle).
Dennoch ist die Furcht vor einem Wohnungseinbruch im Vergleich zum Jahr 2012 signifikant gestiegen. Dies belegt eine Dunkelfeldstudie des Kriminalistischen Instituts des Bundeskriminalamts: Im Jahr 2017 war jeder Vierte (24 %) ziemlich oder sehr stark beunruhigt, dass in seine Wohnung oder sein Haus eingebrochen werden könnte. 2012 war das noch jeder Fünfte (19 %). Damit stellt der Wohnungseinbruch das am häufigsten gefürchtete Delikt dar. (Aus: Der Deutsche Viktimisierungssurvey 2017)
Viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt der hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch: So blieben im Jahr 2019 45,3 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken. Über den Zeitraum der zurückliegenden zehn Jahre ist der Anteil vollendeter Fälle stetig gesunken, wie der steigende Anteil der Versuche zeigt. Dies kann durchaus auf Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen im privaten Bereich gegen Wohnungseinbruchdiebstahl beruhen und bestätigt somit die entsprechenden Präventionsaktionen der Polizei. Wer sein Eigenheim saniert oder altersgerecht umbaut, profitiert zusätzlich von den Förderprodukten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz fördert.
Entgegen landläufiger Meinung erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit, zum Beispiel während einer kurzen Abwesenheit des Bewohners, so etwa zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Weit über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche werden durch Tageswohnungseinbrecher begangen (2019 33.101 Fälle bzw. 38 Prozent aller Wohnungseinbrüche). In Wirklichkeit dürfte die Zahl sogar noch höher liegen, da bei Wohnungseinbrüchen – etwa auf Grund einer urlaubsbedingten Abwesenheit der Wohnungsinhaber – die genaue Tatzeit meist nicht feststellbar ist. Tageswohnungseinbrüche ereignen sich mehrheitlich in Großstädten. Außerdem fallen Einbrecherbanden oft über ganze Wohnviertel her und räumen dabei schnell Häuser und Wohnungen aus.
Auch wenn die Einbruchszahlen erneut zurückgegangen sind, gilt es doch weiterhin, die Bevölkerung für einen effektiven Einbruchschutz zu sensibilisieren, nicht zuletzt, da Schäden, die durch deutlich weniger Einbrüche entstanden sind, deutlich angestiegen sind.
Umfassende Informationen zum Thema Einbruchschutz erhalten Sie auch unter www.k-einbruch.de, der Webseite der von Polizei und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft initiierten Einbruchschutzkampagne K-EINBRUCH.
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Sollten wir Sie überzeugt haben können Sie Fördermöglichkeiten von der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB-SH) und/oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wahrnehmen.